
CDU besucht innovative Anlage auf Hof Meisenheck in Bogel
Nastätten/Rhein-Lahn. „Zukünftig wird es von unschätzbarer Bedeutung sein, gerade auch auf regionaler, privater und kommunaler Ebene alternative Möglichkeiten zum Heizen und zur Energiegewinnung zu etablieren“, steht für den CDU-Gemeindeverbandsvorsitzenden Cedric Crecelius fest. Dabei kann eine Vielfalt von bisher weitgehend unbeachteten Energiequellen genutzt werden, wie der Besuch der CDU aus dem Blauen Ländchen auf Hof Meisenheck, dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Holstein in Bogel, demonstrierte. Maik und Uwe Holstein zeigten, dass mithilfe neuer Technologien aus bereits vorhandenen Rohstoffen wertvolle Heizenergie und Strom gewonnen werden können.
„Unsere Tiere, produzieren jeden Tag große Mengen an Gülle und Mist. Dies ist die Grundlage, um ausreichend Biogas für ein Blockheizkraftwerk mit 100 Kilowatt zu betreiben. Bis zu 200 Haushalte können damit mit Strom versorgt werden. Und die Restwärme der Anlage wird zum Heizen unseres Wohnhauses genutzt“, erklärt Maik Holstein den beeindruckten Kommunalpolitikern. Was so einfach klingt, ist tatsächlich ein komplexer Vorgang, der mit dem Sammeln der Gülle der rund 250 Rinder beginnt. In einem 43 Grad Celsius warmen Vergärungsprozess werden Mist, Silagereste und Grüngut, hinzugemischt, um Biogas zu erzeugen. „Und auch die Überreste der Energieproduktion, der sogenannte Gärrest, werden effektiv genutzt, denn darin sind noch viele Nährstoffe zum Düngen unserer Felder enthalten“, freut sich Uwe Holstein.
Die Christdemokraten zeigten sich begeistert von dieser effektiven und modernen Form der Energiegewinnung. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nastätten und Fraktionsvorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Jens Güllering, sagt: „Die Energie- und Wärmewende müssen in erster Linie auf kommunaler Ebene vollzogen werden. Bisher werden die Themen zu sehr als politische Projekte der nationalen Ebene definiert. Mindestens genauso wichtig ist es aber, dass wir hier auf der örtlichen Ebene selbst und schnell konstruktive Lösungen für private Verbraucher, mittelständische Unternehmen und auch kommunale Abnehmer finden.“ Für Unverständnis sorgte die Tatsache, dass man nach dem heutigen technischen Stand und der bestehenden Vorgaben den gewonnenen Strom nicht selbst nutzen dürfe. „Insbesondere in Zeiten von Gas- und Stromknappheit gilt es seitens der Bundesregierung die bürokratischen Hürden schnellstmöglich abzubauen. Je lohnenswerter die hohen Investitionen sind, desto schneller könnte man landwirtschaftliche Betriebe dazu bewegen, ihre Höfe mit entsprechender Technik umzurüsten. Das wäre ein Gewinn für uns alle und ein Treiber der Energiewende im ländlichen Raum“, fordert das CDU-Verbandsgemeinderatsmitglied Kai Brand.
Allgemein stehen für die CDU-Kommunalpolitiker derzeit zu sehr Verbote und Vorgaben im Vordergrund, wenn es darum geht Klimaschutzziele zu erreichen. „Echte und nachhaltige Erfolge im Klimaschutz sind nur möglich, wenn die Menschen vor Ort den Nutzen ihres Handelns erkennen. Und dazu gehören auch nicht zuletzt die finanziellen Vorteile. `Fördern statt sanktionieren` muss die Devise lauten. Die Energiewende funktioniert nicht mit der Brechstange und mit Bevormundungen der Menschen“, ist Martin Gasteyer, der CDU-Fraktionsvorsitzende im Verbandsgemeinderat überzeugt.
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