Blauzungenkrankheit breitet sich rapide aus

22.09.2024

CDU Blaues Ländchen informiert sich bei Tierhaltern über die Infektionswelle

Die CDU im Blauen Ländchen hat sich mit lokalen Tierhaltern ausgetauscht, um über die massive Infektionswelle der Blauzungenkrankheit bei Schafen, Ziegen und Rindern zu diskutieren. Im Rahmen des Treffens auf dem Limeshof in Obertiefenbach, einem mittelständigen Milchviehbetrieb mit ca. 400 Tieren, informierte die Landwirtin Janina Drese-Ried die Kommunalpolitiker über die großen Sorgen, die die Blauzungenkrankheit den Betrieben derzeit bereitet.

„Besonders betroffen von der Tierseuche sind Schafe. Die Sterblichkeitsrate bei den Tieren ist so hoch, dass die Tierkörperbeseitigungsanstalten in vielen Landesteilen völlig überlastet sind. Aber auch Rinder sind stark gefährdet. Die Sterblichkeit ist zwar vergleichsweise gering, die Tiere leiden allerdings ebenso unter hohem Fieber und großen Schmerzen. Die Milchleistung sinkt um bis zu 50 Prozent“, erläutert Janina Drese-Ried und führt weiter aus: „Bei allen Tierhaltern entstehen enorme wirtschaftliche Schäden. Und wir stehen jetzt erst am Anfang einer immer größer werdenden Welle.“
Das Infektionsgeschehen der Tierseuche nimmt derzeit rapide zu. Während im Juni erst 13 betroffene Halter in Deutschland registriert waren, lagen die Zahlen im Juli und August bereits bei über 6.000 Betrieben. Gleichzeitig kann erst seit dem 6. Juni gegen das Virus geimpft werden. Die Impfung kommt damit deutlich zu spät. Aufklärungsarbeit bei den Landwirten, insbesondere bei Rindviehhaltern, wurde bisher kaum geleistet. Die Bundesregierung hat es verschlafen, das Land rechtzeitig vor der Blauzungenkrankheit zu wappnen.

“Es ist von größter Wichtigkeit, dass wir gemeinsam mit den Tierhaltern an Lösungen arbeiten, um die weitere Ausbreitung der Blauzungenkrankheit zu verhindern,” sagt der CDU-Vorsitzende Cedric Crecelius. “Für viele Betriebe handelt es sich bei der Infektion um eine existentielle Bedrohung. Schäfer verlieren große Teile ihrer Herden und die Entschädigung für tote Tiere ist aktuell völlig offen. Unsere Landwirte leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung und es ist unsere Pflicht, sie in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen.”

Die CDU-Politiker fordern die rasche Umsetzung einer großangelegten Aufklärungs- und Impfkampagne sowie finanzielle Unterstützung für die betroffenen Betriebe. Zuerst steht der Bund in der Pflicht, die notwendigen Rahmenbedingungen zur Abschwächung der Infektionswelle zu schaffen. Aber auch die Kreisverwaltung sollte ihre Kontakte zu den Tierhaltern vor Ort nutzen, proaktiv zum Schutz vor der Blauzungenkrankheit zu informieren und zu beraten.

„Wir müssen den Winter 2024 dringend nutzen, um unsere Tierbestände zu schützen. Ansonsten werden sich auf den landwirtschaftlichen Betrieben noch dramatischere Szenen abspielen“, schließt Janina Drese-Ried.